Heute bin ich das erste mal einen der insgesamt 24 Nordpfade im Landkreis Rotenburg (Wümme) gewandert und zwar den NORDPFAD Wümme und Vareler Heide. Begleitet hat mich dabei meine umfassend wanderbegeisterte Mama mit der ich auch schon den West Highland Way in Schottland gelaufen bin und die auch schon auf meiner England Rundreise dabei war.
Die Anfahrt mit dem Metronom war vom Hamburg Hauptbahnhof problemlos in 45 Minuten erledigt. Kaum ausgestiegen fanden wir uns im schönen Örtchen Scheeßel vor einer Infotafel zum NORDPFAD Wümme und Vareler Heide wieder.
Der Startpunkt der Tour ist der Meyerhof, ein Hof der am Heimathausgelände in Scheeßel liegt. Da sich der Bahnhof am anderen Ende der Ortschaft befindet, durchwanderten wir Scheeßel und stellten dabei fest dass das einmal im Jahr stattfindende Festival dem Ort scheinbar eine Menge Geld in die Kassen spült, denn in Scheeßel ist nichts alt und billig sondern alles neu und gepflegt.
Am Meyerhof angekommen erkundeten wir die dortigen Fachwerkgebäude und das dahinter liegende Waldstück das uns über eine kleine Brücke über die Beeke führte.
Hinter Scheeßel ging es dann an der Wümme entlang. Am Anfang begleiteten uns Bäume auf einer Art Allee am Flußufer, diese Bäume waren so zugewuchert das man kaum glauben konnte das sie selbst noch genug Licht zum leben bekommen. Ich denke es handelt sich um eine Efeuart, zumindest deuten Blattform und Zeichnung für mich darauf hin. Wenn Ihr genauer wisst was es ist, lasst es mich gern in den Kommentaren wissen.
Nachdem sich die Allee gelichtet hat machte sie einer noch ziemlich offenen Wald- und Weidelandschaft platz. Sogar eine Steilküste und einen kleinen Strand, beides an der Wümme gelegen, bekamen wir zu sehen. Was im ersten Abschnitt, noch innerhalb und am Rand von Scheeßel, fehlte wurde hier endlich geboten – naturbelassene, unebene Wege die bei Regen schon mal ziemlich rutschig sein können. Viel viel angenehmer zu laufen als ermüdender Asphalt.
Kurze Zeit später überquerten wir eine Landstraße und umliefen die alte Hofstelle Griemshoop, da dieser Streckenabschnitt leider gesperrt war. Die alte Hofstelle Griemshoop besteht lt. Beschreibung der Wanderung aus vielen historischen Fachwerk- und Backsteingebäuden.
Nach diversen Feldwegen die an den Rändern der abgeernteten Felder vorbei führten, wurde die Landschaft schnell Waldig und der Boden noch angenehmer um darauf zu laufen. Der Duft des Harzes der Nadelbäume durchzog die Luft und machte uns hungrig. Gut das wir uns schon in der Nähe des LandPark Lauenbrück befanden in dem es auch ein Café gibt wo man Speisen und Getränke bekommt.
Beim LandPark Lauenbrück handelt es sich um einen gemeinnützigen Tier- und Landschaftspark der viele Tierarten beherbergt, darunter auch stark gefährdete wie Auerochsen, Rotbunte Husumer Schweine und Zwartblessschafe. Auch weniger oder gar nicht gefährdete Tierarten wie zum Beispiel Damwild, White-Park Galloways, Wollschweine und Esel sind im Park anzutreffen. Der Park lohnt auf jeden Fall einen Besuch.
Nach unserer Pause und Stärkung im LandPark Café machten wir uns auf den rückwärtigen Teil des Wanderweges der zu einem großen Teil ja ein Rundweg ist, wie die Karte im ersten Bild erkennen lässt. Eine üppige Heidelandschaft wurde uns in der Tourenbeschreibung versprochen und genau das konnte dieser Abschnitt der Tour auch halten.
Ich war als Kind oft und viel in der Lüneburger Heide und liebe die Landschaft dort, aber die Vareler Heide hat etwas ursprüngliches was mich wirklich begeistert hat.
Kurz nach der Heidelandschaft kreuzten wir wieder die Bundesstraße und kamen somit an dem Teil der Route an, an dem der Rundweg wieder auf den Hauptpfad zurück führt. Es ging also wieder an der Wümme entlang und am Strand und der Steilküste vorbei nach Scheeßel. In Scheeßel habe ich dann noch einen Automaten entdeckt, den ich so noch nie gesehen habe. Wenn Du also mal einen Platten in Scheeßel hast, Kleingeld nicht vergessen ?
Andere Standorte der Schlauch Automaten findest du hier.
Mit 14,4 Kilometern war diese Tour zwar etwas kurz, es war aber eine wirklich schöne Tour die fast gänzlich ohne Asphaltwege auskommt und durch wunderschöne und unberührt scheinende Natur führt. Ich kann sie ohne jeden Zweifel weiterempfehlen und ich werde wohl auch selbst noch andere der Nordpfade wandern.