Diesmal also Irland! Der Westen, genauer gesagt die Region Connemara sollte es sein, begonnen bei Galway und dann, nach einem kleinen Abstecher auf Inis Mor (eine Insel der Aran Islands), weiter nach Norden über Oughterard, Maam Valley, Lough Inagh, Leenane, und Drummin bis nach Westport.
Auf dieser Wanderung begleitete mich Benno und wie uns der Weg gefiel, welche Hindernisse es zu überwinden galt und auf welche großartigen Menschen wir stießen erfährst du wenn du dir meinen Reisebericht durchliest 😉 Außerdem erfährst du was ich nie wieder machen werde!
Bei diesem Reisebericht handelt es sich um eine Nacherzählung meiner Wanderung durch West Irland / Connemara vom 12.09. – 21.09.2016. Ich habe versucht die Reise anhand meiner Erinnerungen, Unterlagen, Fotos, Tickets etc. so originalgetreu wie möglich nachzuerzählen, sollte es trotzdem zu kleinen Unstimmigkeiten kommen bitte ich darum mir dies nachzusehen.
Rolf
Allgemeines zur Wanderung „Irland / West Connemara“
Wie auch schon meine Wanderung auf dem West Highland Way wurde diese Wanderung von Hillwalk Tours geplant. Hillwalk Tours ist für mich unschlagbar darin mich bei meiner Planung zu unterstützen. Man hat einen festen Ansprechpartner, welcher auch bei der zwanzigsten Nachfrage noch freundlich und hilfreich ist, die Preise sind marktüblich, die Unterlagen und Karten super und mit jeder Mail und jedem Telefonat steigert sich die Vorfreude auf den kommenden Urlaub.
Und nein, ich bekomme kein Geld oder irgendwelche Vergünstigungen von Hillwalk Tours für diese wohlwollenden Worte, ich bin einfach ein begeisterter Kunde. Fairerweise muss ich dazu sagen das ich bisher auch noch keine Erfahrungen mit anderen Anbietern für selbst geführte Wanderungen habe, also keine Vergleiche ziehen kann.
Streckenverlauf
Erster Ort und für uns auch Startpunkt der Tour ist Galway an der Westküste Irlands. Die eigentliche Wanderung beginnt aber erst auf der Insel Inis Mór (Aran Inseln), mit ihrer wilden Küstenlandschaft, dem „Wormhole„, 80 Meter hohen Klippen und einem faszinierenden Ringfort Dún Aonghasa. Der Abschnitt auf dem Festland folgt dann dem südlichen Teil des Western Way. Er führt wie oben schon gesagt vom Anglerdorf Oughterard entlang der westlichen Seite des Lough Corrib, dem zweitgrößten See Irlands.
Der Weg schlängelt sich in nordwestlicher Richtung in die „Wildnis“ mit Wäldern, Bergen und Moorland bevor er nach Maam Valley führt wo einen die „Zivilisation“ wieder einholt. Von Maam Valley aus durchquert die Route auf einem Pass die rauen Berge der Maumturk Mountains. Der Abstieg in das atemberaubende Inagh Tal führt dann an den sogenannten Twelve Bens vorbei, bis man an das Ufer des Killary Harbour Fjords – dem einzigen Fjord Irlands – und somit in das malerische Dorf Leenane gelangt.
Nach Leenane verlassen wir die Grafschaft Galway und betreten die wilde Landschaft der Grafschaft Mayo. Die Wanderung endet in der kleinen malerischen Stadt Westport.
Terrain und Wegcharakter
Der Wanderweg folgt Wald- und Moorwegen, Klippen- und und Bergpfaden, alten Mienenarbeiterwegen, weiten Moor- und Heidelandschaften und ruhigen Landstraßen. Nach längeren Regenperioden kann es auf manchen Streckenabschnitten ein wenig matschig werden und einige Bergabschnitte können schroff und abgelegen sein.
Die Anstiegshöhe über die Gesamtroute beträgt ungefähr 5000 Meter und umfasst eine Reihe von steilen aber kurzen Anstiegen. Der einzige, längere Anstieg befindet sich auf der Bergstrecke zwischen Glengariff und Adrigole, wo der Weg auch seinen höchsten Punkt von 560 Metern erreicht.
Karte
Tag 1: Anreise und Galway
Unser Flug vom Hamburg Airport um 10:25 Uhr mit Aer Lingus kam völlig problemlos und pünktlich in Dublin an. Nachdem wir uns kurz orientiert hatten, besorgten wir uns als erstes Prepay SIM Karten für die Smartphones. Meteor (mittlerweile Eir) war in diesem Fall am günstigsten mit Telefonie Flat und 15 GB LTE für 20€.
Dann ging es mit der Buslinie 747 von Dublin Bus zur Heuston Station in die Dubliner Innenstadt. Am Bahnhof angekommen versorgten wir uns mit Snacks und für uns damals unfassbar teurem Dosenbier (Kulturschock!) für die Bahnfahrt nach Galway. Da wir noch Zeit hatten tranken wir direkt unser erstes Guinness des Urlaubs in der Galway Hooker Bar im Bahnhof. Hätten wir damals schon gewusst wie Galway Hooker schmeckt – wir hätten kein Guinness getrunken 😉
Um halb vier ging es dann mit Irish Rail nach Galway. Die Fahrt dauert etwa 2 1/2 Stunden und der Zug war auf die Minute pünktlich – da kann sich die Deutsche Bahn – Germany’s dirty little inefficient secret – mal eine dicke Scheibe von abschneiden. So macht Zug fahren Spaß, man hat genug Platz, bei der Sitzplatzreservierung wird auf Wunsch der eigene Name anstatt einer Nummer angezeigt und der Snackwagen sieht aus wie bei Harry Potter – ähnlich wie auf meiner England, Schottland und Wales Rundreise, wo ich diesen Vergleich schon einmal gezogen habe.
In Galway angekommen machten wir uns als erstes auf den Weg zu unserem B&B. Da wir nicht mehr an diesem Tag nach Inishmore übersetzen würden, hatte Hillwalk Tours ein B&B direkt in Galway gebucht. Das Petra House B&B ist ein sehr schön gelegenes, gemütliches von freundlichen Menschen geführtes Haus. Es liegt etwa 10 Minuten Fußweg von der Einkaufs- und Partymeile entfernt. Somit ist es ideal für einen Aufenthalt in Galway wenn man Nachts seine Ruhe haben möchte, es aber trotzdem nicht weit in die Innenstadt haben will.
Kurz die Koffer abgeworfen und mit den Gastgebern einen Tee getrunken und dann ging es auch schon los die Stadt erkunden. Der Corrib, der direkt durch den Stadtkern von Galway fließt, sorgt für mein geliebtes Wasserrauschen und mündet im Hafen von Galway in den Nordatlantik.
Galway hat mich auf den ersten Blick begeistert! Viele Straßen und Gässchen mit Café’s, Bars, Restaurants und kleinen Geschäften gepaart mit viel Live Musik und dem Flair einer kleinen Hafenstadt – für mich als Hamburger immer grundsympathisch 😉
Die Einmündung eines kleinen Nebenflusses oder Wasserlaufes in den Corrib in Verbindung mit dem Guinness in Dublin weckten dann auch gleich meine kreative Ader, die ich allerdings erst in Deutschland mit Photoshop ausgelebt habe. Aber der Gedanke daran war sofort da…Guinness selbst hat zu dem Bild leider gar nichts gesagt als ich es Ihnen auf Facebook gepostet habe 😉
Wir aßen sehr gut im Kings Head und tranken hier und da noch ein, zwei Bierchen. Da der Tag aber anstrengend genug war gingen wir bald zurück ins B&B, denn am nächsten Tag mussten wir früh unsere Fähre kriegen um auf die größte Insel der Aran Islands – Inishmore – überzusetzen. Dort sollten wir die nächsten beiden Tage verbringen und die Insel erkunden.
Wie wir die Überfahrt überstanden haben und wie es uns auf Inishmore gefiel lest Ihr auf der nächsten Seite.