Heute war mir spontan nach einem ausgiebigen Spaziergang und da ich das plätschern von Wasser liebe entschied ich mich mit der Bahn nach Poppenbüttel zu fahren und der Alster vom Alstertal bis zum Beginn der Außenalster an der Straße Fernsicht zu folgen. Den nördlicheren Abschnitt des Alsterwanderweges von Kayhude bis Poppenbüttel bin ich auch schon gelaufen, wie es dort aussieht liest du in Alsterwanderweg II – Kayhude bis Poppenbüttel.
Es sah zwar nicht nach Regen aus, trotzdem packte ich Regenhose und Jacke ein, denn zum einen kann man Hamburg nicht trauen und zum anderen sagte mir die Wetter App es könnte noch was geben. Auf die Regenklamotten kam noch Wasser, Müsliriegel, ein Apfel und die obligatorische Thermoskanne mit Gemüsebrühe und los ging es.
Vom Bahnhof Poppenbüttel sind es nur etwa 5 Minuten bis man über Grotenbleken und Kritenbarg mitten im Grünen und an der Alster gelandet ist.
In Höhe Poppenbüttel ist das Alstertal für Hamburger Verhältnisse noch ziemlich hügelig und man kann an warmen Tagen schon ziemlich ins schwitzen kommen wenn man die Nebenwege geht anstatt der ebenerdigen Hauptroute zu folgen. Ich habe hier auch schon mit einer Freundin gepicknickt, es finden sich alle paar Meter tolle Plätze dafür.
Von Anfang an begleitet einen die Alster durch das grüne und wild gewachsene Alstertal. Gerade das nicht alles wie vom Gärtner bestellt wirkt macht den wild-romantischen Charme des Tals aus, Natur kann es selbst eben immer noch am besten. An diesem sehr flachen, ruhigen und schön gelegenem Abschnitt der Alster trifft man in den letzten Jahren oft auf Standup Paddler die den Spaziergang auf Ihre ganz eigene Art machen. Muss ich übrigens dringend mal ausprobieren (Eintrag auf Todo Liste…check!).
Für einen Montag war auf dem Wanderweg eine ganze Menge los, wer ein Problem mit Hunden hat wird auf diesem Wanderweg übrigens ziemlich häufig mit seiner Angst konfrontiert und erfahrungsgemäß sind nicht alle Hundebesitzer so rücksichtsvoll und leinen Ihre Hunde an. Ich selbst hatte bisher keinerlei Schwierigkeiten damit, ich habe aber auch kein Problem mit Hunden ?
Überall plätschert, raschelt und piept es aus Sträuchern, Bäumen und Büschen, egal ob sie nun an Land stehen oder im Wasser liegen.
Zweieinhalb Kilometer nach dem Start in Poppenbüttel sollte man Aufmerksam darauf achten die Abzweigung nach links zum Torhaus der Gutsanlage Wellingsbüttel nicht zu verpassen. Zum einen ist das 1757 errichtete Torhaus mit seinem Fachwerk schon allein einen Besuch und ein Foto Wert, zum anderen befindet sich seit 1957 das Alstertal Museum in dessen linkem Flügel.
Das Museum stellt volkskundliche Exponate und bäuerliche Gerätschaften der Region aus.
Ergänzend dokumentiert die Ausstellung die Geschichte von Wellingsbüttel, Hummelsbüttel und Poppenbüttel anhand von Abbildungen, Zeichnungen, Fotografien und Karten. Auch die Geschichte der Lastschifffahrten auf der Oberalster und der einstigen Kleinbahn zwischen Wohldorf und Alt-Rahlstedt wird dargestellt.
Das Museum hat Samstags und Sonntags je von 11 – 13 Uhr und von 15 – 17 Uhr geöffnet. Es lassen sich aber auch individuelle Termine absprechen.
Der Eintritt in das Museum ist kostenfrei.
Adresse
Telefon |
Wellingsbüttler Weg 75a 22391 Hamburg 040 5366679 http://www.alsterverein.de ziesche@alstertal-museum.de |
Da ich das Museum schon kenne (es lohnt sich!) und es sowieso geschlossen war, setzte ich meinen Weg am Lauf der Alster fort. Es nieselte zwischenzeitlich ein paar mal, so dass ich die Regenjacke immer griffbereit hatte und auch ein paar mal anzog.
Nach weiteren ca. zwei Kilometern fand ich etwas am Wegesrand was man nicht alle Tage sieht. Nein, kein seltenes Tier, irgendwelche Spuren oder sonst etwas natürliches sondern eine Bank! Eine Wanderbank wie das Schild sie auswies und zwar mit der vagen Drohung versehen vielleicht schon Morgen nicht mehr am selben Fleck zu stehen.
Schnell hatte ich einen Becher Brühe eingegossen und einen Apfel geschält, denn wenn man schon eine seltene Bank findet, sollte man auch einmal darauf sitzen.
Weiter ging es durch den wunderschönen Teetzpark! Man befindet sich zwar schon mitten in der Millionenstadt Hamburg, man merkt es aber kaum. Das Grün um einen herum lässt einen die Stadt fast vergessen, nur die Verkehrsgeräusche, die die Bäume und Sträucher nicht ganz dämpfen können, erinnern einen daran.
Kurz hinter dem Teetzpark tauchen erste Wohnhäuser auf der anderen Seite der Alster auf, wunderschön gelegen, mit direktem Zugang zum Wasser. Eigentlich eine Frechheit das sich Flächen mit Zugang zum (Allgemeingut) Alster in Privatbesitz befinden dürfen. Ginge es nach mir würden die Besitzer zum Teil enteignet werden, so dass man einen Grünstreifen und einen Rad- und oder Fußweg überall an diesem und anderen Gewässern hat zu dem jeder Zugang hat.
Ich ging noch etwa eine halbe Stunde weiter, leider wurde der Wanderweg aber immer „städtischer“, der Untergrund war mittlerweile asphaltiert und darauf laufe ich nicht gerne. Außerdem kamen die Straßen immer dichter und somit nahm auch der Lärm zu.
An einer Schleuse angekommen war dann endgültig Schluss, denn von hier an sollte ich an der Straße laufen. Ich ging ein paar Meter zurück un trank einen Tee und aß Kuchen im Café Luise im Erdlkampsweg – Wahnsinns Kuchen!
Da es mittlerweile auch wieder regnete brach ich die Tour an dieser Stelle ab. Bei gutem Wetter kann man als Alternative zum restlichen Weg bis zum Jungfernstieg, lieber eine Route durch den Friedhof Ohlsdorf wählen, dort hat man wenigstens Ruhe!
Hey Rolf, vielen Dank für Deine tollen Berichte. Besonders die Wanderabschnitte an der Alster von Kayhude bis nach Fuhlsbüttel haben mir gefallen. Als Alstertaler nimmt man das alles als selbstverständlich hin und durch Deinen Bericht ist mir erstmal wieder bewusst geworden wie schön man hier wohnt. Weiter so. LG Jan (Gesche)
Hey Jan, sehr gern geschehen! 🙂
Ja, man wird etwas „Betriebsblind“ wenn man etwas immer vor Augen hat, das schließt die Schönheit der Natur wohl mit ein.